Und noch ein echter vergessener Schatz in Campos!
Die Ruta Molins de Campos – die Tour der Mühlen von Campos
Ende letzten Jahres habe ich zum ersten Mal seit ich auf Mallorca wohne, den kleinen Ort Campos für mich entdeckt. Ich habe euch das Bistro Calle Cruz 20 vorgestellt und mir von dem ehemaligen Touristenführer und Buchautor Joan-Antoni Adrover i Mascaró viel über den Ort erzählen lassen.
Natürlich sprach er auch von den Mühlen. Die Ruta Molins de Campos ist eine Fahrrad-Tour, die irgendwann vor 20 Jahren mal installiert wurde, erzählte mir Joan. Aber NIEMAND macht sie! Na, das wird sich ändern, dachte ich mir und habe mir vorgenommen zur Mandelblüte nach Campos zu fahren um die Tour zu machen.
An einem sonnigen Sonntag im Februar haben wir die Mühlentour gemacht: Viel Spaß bei den Bildern der Ruta Molins de Campos:
Es war gar nicht so einfach Informationen zu finden über die Tour „Ruta Molins de Campos“
Da Joan mir ausnahmsweise auch keine ausführlichen Infos geben konnte, habe ich bestimmt einen ganzen Tag recherchiert, aber trotzdem nicht das gefunden, was ich mir erhofft hatte. Es gibt zwar einen Plan mit der eingezeichneten Route entlang der Mühlen, mehr aber auch nicht. Jede „Molin“ hat zwar auch eine Nummer, aber eine Seite, wo man dann mehr zu den einzelnen Mühlen erfährt, gibt es aber leider nicht. (Falls doch .. klärt mich bitte auf!)
Trotzdem schmälert das die Freude über die schöne Route überhaupt nicht. Egal ob mit dem Fahrrad, oder dem Roller, ja und wenn´s sein muss auch mit dem Auto …. die Motive auf der ca. 15 km langen Tour sind einfach nur schön und spiegeln das Gesicht des etwas anderen Mallorcas perfekt wieder.
Die Kehrseite der Medaille
Wenn wir uns an den schönen Mühlen erfreuen, fällt auf, dass sich kaum eine mehr dreht. Die große Ära der Windmühlen ist nämlich schon wieder vorbei. Wer Schuld dran?! Der Mensch!
Wie sehr diese Mühlen eigentlich auch Mahnmal sind, wird deutlich, wenn man den Text auf der Tourismusseite der Stadt Campos über die Mühlen liest:
„Die Molinos de Ramelldiente dienten dazu, das Grundwasser zu extrahieren, was in einem Ort wie Campos, mit einem Halbwüstenklima (…), einen echten historischen Wendepunkt darstellten. Nach harten Zeiten der Dürre, eröffneten die Mühlen eine neue Realität.“
Im Jahr 1914 wurden die ersten 14 Mühlen erbaut, bis zum Jahr 1966 stieg ihre Anzahl auf unglaubliche 1.500 „Molinos“ an.
Der Grund: mit dem Pumpen des Wasser begann das Zeitalter der bewässerten Landwirtschaft. Mit der leistungsorientierten Milchproduktion gewann Campos an Bedeutung. Doch die Natur konnte nicht mit Schritt halten. Auf Visitcamposcamallorca heißt es:
„Die Übernutzung der Wasserressourcen wurde mehr als deutlich. Nicht nur durch die Vermehrung von Mühlen, sondern besonders durch die Entwicklung von diversen Methoden zur Extraktion des flüssigen Elements.“
Dieselmotoren und elektrische Systeme pumpten Kubikmeterweise Wasser ohne Rücksicht auf die tatsächlichen Ressourcen. Bis eines Tages die Brunnen zu versalzen begannen und damit der Niedergang der Landwirtschafts-und Agrarindustrie eingeläutet wurde.
„Heute stehen die Molinos de Ramell als Landschaftselement und als Erinnerung an eine nicht so ferne Vergangenheit da, die in der Entwicklung der Gemeinde Campos eine grosse Rolle gespielt haben.“
Auf Mallorca gibt es zahlreiche Geschichten, die sich so oder so ähnlich anhören. Es gibt auf dieser leider immer noch zu viele Menschen, die nicht weiter denken, als bis zu ihrem aktuell gerade gut gefüllten Portemonnaie. Ich persönlich hoffe für diese Insel, dass endlich ein Umdenken stattfindet. Bei allen Beteiligten gleichermaßen. Damit diese wunderschöne Insel und ihre Schätze uns noch lange erhalten bleiben!
Wusstest Du, dass diese Windmühlen von Campos Schatz und Mahnmal zugleich sind?
Interessiert Dich so etwas überhaupt?!
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