Nekropole – Geschichte zum Anfassen

Ein wenig Geschichte zum Anfassen gefällig?

Mein Besuch der Nekropole von Son Real

Es ist Anfang Januar. Das Wetter ist traumhaft, die Sonne scheint und ich habe frei. Was gibt es da besseres, als mal was „typisch touristisches“ zu machen: Zum Beispiel auf einen Markt gehen, den ich noch nicht kenne und ein prähistorisches Bauwerk am anderen Ende der Welt besichtigen (so fühlt sich die Fahrt bis nach Can Picafort für mich immer an).

Ich entscheide mich also für die Fahrt zum

Markt nach Santa Margalida

Der Ort Santa Margalida war bisher ein weißer Fleck auf meiner Mallorca-Landkarte. Mit gut 45 km Entfernung von Palma deutlich zu weit weg für mich ;-). Aber ich bin froh, dass ich mir einen Dienstag ausgesucht habe, um dort hinzufahren, denn dienstags ist hier Markttag.

Santa Margalida ist ein ehrlicher kleiner Ort. Viele Touristen kommen hier nicht hin, deshalb ist der Markt im Winter wohl auch auf ein Minimum beschränkt. Trotzdem finde ich die Plaza charmant und die Pfarrkirche einen Besuch wert. Der Ausblick von dem Platz hinter der Kirche ist atemberaubend schön. Und mir gefallen vor allem die Weihnachtsdeko und die wirklich große Krippe in der Kirche besonders gut.

Weiter nach Can Picafort

Ich bin ganz ehrlich – Can Picafort habe ich sonst immer gemieden wie die Pest. Ich weiß, dass Strandtouristen diesen Ort ganz toll finden, aber ich kann ihm nicht wirklich etwas abgewinnen. Massentourismus pur. Es ist während der Saison deutlich zu voll und im Winter TOT!

Aber gut – ich wollte ja nun die Nekropole besuchen, also fuhr ich weiter bis zum Strand von Son Bauló. Am gleichnamigen Hotel stelle ich mein Auto ab und laufe östlich Richtung Son Serra de Marina weiter. Der GR222 führt entlang der Küste durch das komplette Naturschutzgebiet bis nach Son Serra. Soweit will ich nicht laufen.

Heute nehme ich mir nur die ca. 30 Minuten bis zur Nekropole vor. Vorbei am FKK/ Hundestrand bis zu den famosen Gräbern der Zeit vor Christus.

Die Nekropole

Eine Nekropole ist eine Totenstadt. Im Falle der Nekropolis von Son Real handelt es sich um 110 (bzw. 109) Gräber, in denen mindestens 300 Skelette gefunden wurden. Diese prähistorischen Grabstätten stammen irgendwann aus dem 7. bis 4. Jahrhundert VOR CHRISTUS. Sie wurden aber auch später noch als „Friedhof für die Oberschicht“ genutzt.

Beim Anblick der Größe der Gräber wird schnell klar: Die Toten müssen in der Fötusstellung oder zumindest mit angewinkelten Beinen begraben worden sein. Denn einige Gräber sind wirklich erstaunlich klein.

Mich fasziniert außerdem die Form der verwendeten Steine. Gerade bei den navettenförmigen Gräbern, die man schon von den Talayot-Bauten kennt, sieht man wie kunstvoll die Steine vorher bearbeitet wurden.

Ein faszinierender Ort und ein toller Spaziergang entlang der Küste. Ich habe ein schönes Video gemacht und wenn ich Elfie nicht dabei gehabt hätte, wäre ich gerne noch weiter gelaufen. Der Küstenweg ist herrlich zu laufen. Es waren übrigens erstaunlich viele Menschen unterwegs zu der Nekropole. Damit hatte ich Anfang Januar nicht gerechnet.

Die Überraschung auf dem Rückweg: Das Bananas Playa!

Als ich zurück zur letzten Strandbar „Bananas“ laufe, fällt mir ein großes Schild ins Auge: Vegan Food! steht da. Mein Herz springt vor Freude und ich setze mich zwischen die zahlreichen Stammgäste, die schon auf ihr Essen warten und bei chilliger Musik gemütlich ein Bierchen in der Sonne trinken.

Man kennt sich hier offensichtlich. Francesco, der Kellner und Sohn des Betreibers, wird von allen Seiten gerufen und gibt sich redlich Mühe mit allen auch noch ein freundliches Pläuschchen zu halten. Mich gucken alle an, als wollten sie sagen: Die kennen wir aber noch nicht. Mir wird zugeprostet und man wünscht mir einen guten Appetit. Sehr freundliche Menschen hier! Außerdem gibt es einen Sonderpunkt mit Sternchen dafür, dass Francesco mir den veganen Burger ohne Brot, dafür aber mit einer großen Portion Gemüse serviert hat!

Fazit: Im „Bananas“ war es lecker (wenn auch etwas ölig, aber das kennt man ja aus Mallorca) und der Ausblick war ein Traum. Die Stimmung top und ich äußerst zufrieden mit meinem Ausflug!

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