Silvester ist Scheiße. Warum? Weil: Mein Hund hat Angst an Silvester!
Elfies Horrornacht – Der arme Hund hat Angst an Silvester
Auch auf Mallorca wird Silvester mit Feuerwerk gefeiert. Grundsätzlich eigentlich eine ganz nette Sache – dachte ich immer. Gut … es ist umwelttechnisch gesehen eine Katastrophe und eine hirnlose Geldverschwendung, aber bis ich Elfie bekommen habe, war mir nicht klar wie schlimm der Neujahrswechsel für unsere tierischen Freunde ist!
Natürlich hatte ich auch vorher schon panische Hunde bei mir, die Silvester vor lauter Angst in mein Bett gepinkelt haben, ABER wenn der eigene Hund vor Verzweiflung nicht mehr weiß, so er noch hinkriechen soll. Dann wird einem klar:
Die Silvester-Böllerei ist für die Tierwelt – egal ob Hunde, Katze, Pferd oder Hausschwein – der totale Horror.

Elfie hatte ihre erste Begegnung mit einem Silvesterböller in der Fußgängerzone zwei Tage vor Silvester. Da muss ich ganz ehrlich sagen: ECHT JETZT? Muss das sein?! Ich hätte den Halbstarken, die schon am 30.12. rumknallern müssen, am liebsten den Böller sonst wohin gesteckt. Doch das verbietet mir leider meine gute Erziehung.
Was können Herrchen und Frauchen tun, wenn der Hund Angst hat?
Die Liste der Tipps ist lang … was funktioniert muss jeder Tierbesitzer selbst herausfinden. Bei Elfie hat folgendes einigermaßen funktionert:
Übung macht den Meister!? Wer in Spanien lebt hat bei jedem wichtigen Fußballspiel die Gelegenheit mit seinem Hund „Feuerwerk“ zu üben. Die Spanier lieben Böller und schießen Feuerwerkskörper auch gerne mal einfach so – oder zum Geburtstag ab. Elfie kennt die Geräusche also eigentlich schon … hat sie sich deshalb dran gewöhnt? NEIN! Obwohl ich ihr bei jedem Feuerwerk signalisiere: Es ist alles in Ordnung!
Da sie immer noch Angst hat, habe ich ihr quasi „zur Vorbereitung“ Bachblüten SOS Tropfen ins Wasser gemischt. Da Elfie erst seit einem halben Jahr bei mir ist, habe ich keine Vergleichswerte. Ich weiß nicht, ob sie ohne die Tropfen noch nervöser gewesen wäre, aber ich gehe mal davon aus, dass sie meinem Hund auf gar keinen Fall geschadet haben. Von stärkeren Beruhigungsmitteln raten viele Tierärzte und Experten ab – und ich persönlich halte auch nichts davon.
An Silvester habe ich mich dann bei meiner Freundin auf dem Land eingebucht. Ich ging davon aus, dass dort deutlich weniger geböllert wird als in der Stadt. Theoretisch eine gute Idee – praktisch ist der Plan nicht aufgegangen. Eine weitere Freundin samt Anhang gesellte sich dazu und die wollte natürlich „wenigstens ein bisschen Knallen“. – Na super. Aber was willste da machen?!
Beim nächsten Mal reise ich am Besten nach Amrum: Da ist Böllern verboten! Oder in irgendeine andere Stadt, die jetzt schon Pyro-Technik-Einsatz-Verbote ausgesprochen haben. Vielleicht suche ich mir auch fürs nächste Jahr eine einsame Finca irgendwo in der Inselmitte, wo kaum etwas los ist. (Immer her mit den Tipps!!!)
Eflies Überlebensstrategie
Jeder Hund hat eine eigene Überlebensstrategie. Lilly – der Hund von Nina von Reisehappen.de – braucht (wie auf dem Foto oben zu sehen) eine schallgedämpfte Höhle um den Jahreswechsel zu überstehen. „Die kommt da auch vor 12 Uhr am nächsten Tag nicht raus.“ berichtet Nina.

Elfies Strategie war anders: Möglichst nahe bei Mutti! Auch wenn Elfie sich in ihrer Tasche am aller sichersten fühlt, hat sie trotzdem an Silvester meine Nähe gesucht. Ich habe ihr diesen Wunsch nicht verwehrt, habe aber darauf geachtet sie nicht zu sehr zu „loben“, wenn sie gerade einen Zitteranfall hatte. Stattdessen durfte sie sich dann noch tiefer in meine Jacke graben.
Ich bin mir sicher, der Beste Weg dem Hund durch die Angst zu helfen, ist nicht in „Mitleid“ und übemässiges tätscheln zu verfallen, sondern selbst ganz ruhig und entspannt zu bleiben.
Die „Übertönungs-Methode“
Meine Freundin – eine erfahrene Hundebesitzerin – hatte dann die beste Idee von allen: Um ihren und meinen Hund von dem Geknalle vor der Tür abzulenken, haben wir nicht nur die Rollläden geschlossen, sondern auch die Musik im Hause etwas lauter gemacht. Nicht zu laut, aber dennoch zur Übertönung der Zisch- und Knallgeräusche ausreichend. Das hat definitiv der Angst die Spitze genommen. Ein super Tipp!
Weitere gute Tipps und Erläuterungen habe ich bei Animal-learn.de gefunden.
Wichtiger Zubehör an den „Knalltagen“
Auch wenn meine Elfie (fast) immer ohne Leine unterwegs ist und perfekt bei Fuß läuft, habe ich die kleine Dame in den Tagen rund um das Neue Jahr immer an der Leine! Nur so kann ich bei einer Panikattacke und einer plötzlichen Flucht den Kontakt zu ihr halten. Manche Experten empfehlen sogar eine Doppelleine für besonders ängstliche Hunde.
Ihr Leuchthalsband hatte Elfie an Silvester auch die ganze Zeit um. Das diente allerdings nicht zu Elfies Beruhigung, sondern ausschließlich zu meiner eigenen. Wenn mein Hund panisch in die Nacht hinausrennt oder sich doch in eine dunkle Ecke verkriecht, kann ich sie wenigstens besser wieder finden und sie würde hoffentlich von Autofahrern besser gesehen.
Was leckeres zum Kauen! Direkt nach dem Feuerwerk habe ich Elfie etwas leckeres zu Kauen gegeben. Kauen und Fressen beruhigt den Hund. Sie können den Stress abbauen und kommen wieder auf ein normales Niveau. Bei Elfie hat das super geklappt. Sie hat sich ihre geliebten Kalbs-Rippchen von ganz alleine zum Abreagieren geholt!
Jetzt ist es 2016. Der Stress ist von Elfie abgefallen. Sie liegt selig schnarchend in ihrem Körbchen. Ich mache mir Gedanken über das neue Jahr und stelle fest: Am schönsten ist Silvester mit Hund, wenn es vorbei ist!
HIER DIE PETITION für ein BÖLLERVERBOT FÜR PRIVATPERSONEN unterschreiben!
Was sind deine Tipps für die Silvestertage?
Hat dein Hund Angst an Silvester?
Wie hast du und dein(e) Vierbeiner es überstanden?
und
Was sind deine Gedanken zu einem Böllerverbot für Privatleute?
Schreib mir was du zu diesem Thema zusagen hast – unten in die Kommentare!
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mein Hund hat auch jedesmal an Silvester immer ziemlich Angst, früher hat er sich irgendwo möglichst tief unterm Bett versteckt, mittlerweile gehen wir aber selbst gar nicht mehr vor der Tür feiern, bzw. ich fahre ganz woanders hin und wir lassen am Haus alle Rolläden runter, das hilft sehr, natürlich ist auch ein normales ruhiges Verhalten von einem selbst wichtig, wie du schon geschrieben hast
damit geht es meinem Hund wesentlich besser
lg
Hi Melli,
ja ja … was wir nicht alles für die Vierbeiner machen, was ;-)
Herzlichen Dank, dass du deine Erfahrungen mit deinem Hund hier geteilt hast!
Ganz liebe Grüße
Barbara
Auf jeden Fall gute Tipps! Bei meinem Hund hilft leider gar nichts…also ab nach Campos zu Birgit Wahle in die Hundepension, wo wirklich nicht geknallt wird ?
Ja – so eine Birgit ist einfach Gold wert! :-)
Sonst passiert es schon mal, dass einem ein ganz lieber, aber leider völlig verängstigter Goldie ins Bett macht ;-)
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