Ein wahrer Schatz, versteckt im Spanischen Dorf in Palma
Berühmte Mallorquiner:
Christoph Kolumbus?!?
Ich hab das „Spanische Dorf“ – das Pueblo Espanol – schon immer geliebt. Das ca. 24.000 qm große Freilichtmuseum ist zwar zumindest theoretisch der totale Touristen-Magnet, Fakt ist aber: Seit ein paar Jahren ist es eigentlich nur noch ein Schatten seiner selbst und Touristen zieht es auch kaum noch in diesen Stadtteil Son Espanyolet. (Von den gelegentlichen Busladungen voll Kreuzfahrern mal abgesehen.)
Das Spanische Dorf wurde von 1965 bis 1968 von dem Architekten Fernando Chueca Goitia erbaut. Sein Ziel war es die unterschiedlichen Baustile Spaniens an einem Ort zusammenzuführen und zur Schau zu stellen. Also kopierte er 72 Gebäude, Plätze und Straßen wie den Torre d´Oro aus Sevilla oder Teile der Alhambra de Granada und konstruierte diesen einzigartigen Ort mitten in Palma.
Seit 2014 gehört es der Immobiliengesellschaft Kühn und Partner. Seit diese es verkaufen will, steht es größtenteils leer und rottet langsam vor sich hin. Einziger Lichtblick: Die Weihnachtsmärkte, oder Veranstaltungen wie die Flamenco-Abende, donnerstags von 20 bis 23 Uhr.
Bei meinem letzten Besuch habe ich allerdings noch einen neuen Schatz mitten im Spanischen Dorf entdeckt!
Der Mallorquiner Gabriel Verd Martorell hat sein Lebenswerk hier ausgestellt. Der Mann mit den weißen Haaren und der Brille ist felsenfest davon überzeugt, dass der Mann, den wir als Christoph Kolumbus kennen, in Wirklichkeit „Cristobal Colom“ hieß und in Porto Colom, hier auf Mallorca geboren wurde.
„Colom bzw. Colon war Mallorquiner!“
Genau darum geht es in der Mini-Ausstellung. Gabriels Leidenschaft ist die Verbreitung der These – der er, seit er 14 Jahre alt war auf den Grund gegangen ist und 1986 sogar ein Buch (leider nur auf Spanisch) dazu verfasst hat.
„Die Beweise sind eindeutig.“, sagt er. Kolumbus bzw. Colom hat viele Orte, die er auf seiner Reise entdeckt hat, nach Orten auf Mallorca benannt! Zufall? Gabriel sagt nein.
Die erste Insel, die er jemals in der neuen Welt betreten hat, nannte er „Sant Salvador“. So wie das Kloster auf dem Berg unweit seines Geburtshauses in Felanitx.
Aber das ist nur ein Hinweis – erklärt mir Gabriel während er mit einem Tuch den Staub von der Vitrine wischt.
Er hat mit dem mallorquinischen Begriff „Almirant“ alle seine Briefe unterzeichnet. Auf Italienisch habe er nie geschrieben! Außerdem sei sein Latein voller Fehler gewesen, die eindeutig aus dem Spanischen bzw. dem Katalanischen kamen. „Er kann nicht Italiener gewesen sein.“, sagt Gabriel kopfschüttelnd und würde mir am liebsten noch mehr Gründe liefern, warum Colom Mallorquiner war, doch es kommt eine Schulklasse vorbei. Für einen Euro pro Nase erklärt der 1955 geborene Mallorquiner den staunenden Kindern wofür sein Herz schlägt:
Kolumbus wurde in Porto Colom auf Mallorca geboren!
Während er diesen Satz sagt, deutet er auf das Foto des Geburtshauses des berühmtesten Seefahrers der Welt.
Von seiner These ist Gabriel Verd mehr als überzeugt und er bekommt zunehmend Schützenhilfe aus der Wissenschaft. Kolumbusforscher konzentrieren sich mehr und mehr auf die These, dass der Entdecker Amerikas Mallorquiner war. Von allen möglichen Varianten erscheint sie am plausibelsten.
Das Kolumbus Italiener (geboren in Genua – wie es bei Wikipedia zu lesen ist) oder gar Franzose (geboren in Calvi auf der Insel Korsika) war, ist aus Sicht des Forschers völlig abwegig. Kolumbus war Mallorquiner – das ist klar. Nur das Geld, um diese Theorie weiter zu erforschen und vor allem zu verbreiten fehlt dem Mallorquiner Gabriel. Er würde gerne durch die ganze Welt reisen und allen Menschen erklären, was er über Cristobal Colom und seine Geschichte zu wissen glaubt.
Übrigens ist auch der Kolumbus Nachfahre Felipe Colon de Carvajal y Osbourne (nachweislich ein Abkömmling in 18. Generation) davon überzeugt, dass sein berühmter Vorfahre ein auf Mallorca geborener Mann mit königlichem Blut war.
Die vielen Belege und Beweisstücke habe ich mir noch nicht angeschaut, aber der Gedanke, dass der Entdecker Amerikas von hier war … der gefällt mir ausgesprochen gut!
Wer sich für die Ausstellung und die Arbeit von Gabriel interessiert, kann sich entweder die Ausstellung im Pueblo Espanol anschauen, oder zum Restaurant Son Colom nach Felanitx fahren. Dort gibt es eine weitere, etwas größere Ausstellung zu den Wurzeln von Kolumbus.
Für alle spanisch sprechenden Leser gibt es zahlreiche Videos von Gabriel Verd über seine These bei Youtube. Wer Englisch kann – und ein bisschen Glück hat, trifft den kolumbusverrückten Forscher in seinem Mini-Museum im Spanischen Dorf und kann sich ein wenig mit ihm unterhalten.
Kolumbus war Mallorquiner – Super spannend!!!
Und?
Was meinst du?
War Kolumbus Mallorquiner?
Diskutiere mit und schreib mir, was du von dieser These hältst … ist es möglich, dass Cristobal Colom aus Mallorca der Mann aus den Geschichtsbüchern ist?
Ist schon möglich. Er hatte das Symbol der Templer auf seinen Schiffen. Es waren auch mallorquinische Templer mit auf den Schiffen, die 1362 Landmarksteine in dem Gebiet der heutigen USA (Neues Jerusalem) gesetzt haben. Die Karte, die Columbus hatte um Amerika für die Welt zu eröffnen (nicht zu entdecken), stammt von der ältesten Kartographie der Welt in Palma. Der Vater der Ehefrau von Columbus war Templer. Alles spielt zusammen. Mallorca verbirgt noch viel mehr Geheimnisse, als in den Geschichtsbüchern geschrieben steht.
Es wird auch vermutet, dass ein Teil der materiellen Templerschätze hier versteckt sind. Bei 4300 Höhlen und Grotten auf Mallorca dauert die Suche natürlich sehr lang. Die Schiffe von Jerusalem nach Nice könnten hier halt gemacht haben, bevor der Schatz nach Frankreich und später in das heutige Gebiet der Schweiz (Suisis – Schwester der Osiris) gebracht wurde.
Ja! Die Templer – davon hab ich auch schon gehört! Sehr spannend. Vielleicht sollte ich mich mal auf die Suche machen ;-)