Die Burg von Capdepera – eine Reise in die Vergangenheit
Jetzt lebe ich (seit der Ohrfeige) schon über 14 Jahre auf Mallorca … und nie habe ich es nach Capdepera geschafft. Doch dann kam mein kleines Patenkind – der Tamme – zu Besuch und es ging plötzlich um die Frage: Was kann man mit Kindern schönes auf Mallorca machen? Da viel mir das Ritterfest auf der Burg von Capdepera ein.
Wir also einmal quer über die Insel – eine halbe Stunde lang einen Parkplatz rund um Capdepera gesucht (wir wurden auf einem Feld fündig … fand der Besitzer sicher nicht so prinkelnd, aber gut das Feld hat überlebt.) – und dann mit dem Kind auf den Berg. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, denn die Burg von Capdepera liegt auf einem knapp 160 Meter hohen Berg.
Die Burg von Capdepera mit einem Kinderwagen
Die Burg oder das Castell de Capdepera wie es bei den Spaniern heißt, besteht noch aus den verbliebenen Gebäuden und Befestigungsanlagen eines ehemaligen Wehrdorfes aus dem 14. Jahrhundert. Damals haben sich die Erbauer keine Gedanken um die Nutzung von Kinderwagen gemacht. ;-) Das wird spätestens klar, wenn man den „Ort“ Capdepera verlässt und durch das große Tor in das alte Wehrdorf geht. Das Kopfsteinpflaster ist ein große Herausforderung für Kinderwagen jeglicher Art und auch die vielen Stufen, Schotter, Sand und Steinflächen sind für alle Eltern eine Herausforderung. „Ach das geht schon“ sagte Tammes Papa zu mir und fügte hinzu „ich hätte ihn ungern den kompletten Berg auf dem Rücken oder sonst wo raufgetragen. Dann ist es so schon besser.“
Beim Ritterfest auf der Burg von Capdepera gab es viel zu sehen. Ritter, die mit echten Schwertern kämpften, Karussels aus einer anderen Zeit, Essensstände und natürlich viele Buden zum Einkaufen. Mir gefiel das bunte Treiben. Tamme fand vor allem die Schlangenbeschwörer spannend. Aber Tammes Eltern fanden das Ritterfest weniger gelungen. Du bildest dir also besser eine eigene Meinung ;-)
Die Burg von Capdepera ohne Ritterfest
Wenn ich mich fragen, ob ich ohne das Ritterfest nochmal zur Burg von Capdepera kommen würde, dann wäre die Antwort sicher: ja. Ich liebe Geschichte zum Anfassen. Einfach auf einer Steinmauer sitzen, die Augen schließen und mir vorstellen was im 14. Jahrhundert hier wohl für Menschen herum gelaufen sind. Wie sie aussahen, was sie anhatten, wie sie gerochen haben. Solche Gedankenspiele faszinieren mich und ich kann besonders gut in sie eintauchen an Orten wie diesem.
Die integrierte Kirche und die beiden Wehrtürme gefallen mir besonders gut. Irgendwie haben diese Orte eine besondere Energie. Die spürt man natürlich nicht so gut, wenn man bei einem Ritterfest von tausenden Menschen umgeben ist. Die Türme waren in der Vergangenheit teilweise noch höher als heute und müssen ein imposantes Bild abgegeben haben. Die Ringmauer bildet ein perfektes Dreieck, was symbolisch große Bedeutung hat. Das Dreieck ist im Mittelalter nämlich für das Symbol Gottes.
Cooler Funfact über das Castell de Capdepera
Nach dem das Miliär die Burg im Jahr 1854 verlassen hatte, war das Castell von 1862 bis 1983 in privater Hand. Heute gehört es den Bürgern von Capdepera! Es gibt ein kommunals Burgpatronat, das sich um die Instandhaltung, Veranstaltungen wie das Ritterfest, etc bemüht.
Das Ritterfest findet immer am 3. Wochenende im Mai statt.
Ach ja – und noch ein witzer Funfact: Wer auf der Burg heiraten möchte kann das für 75 Euro tun!
Die Öffnungszeiten der Burg von Capdepera
Normalerweise kann man die Burg von Capdepera gegen eine geringe Eintrittsgebühr von 3 Euro täglich von 9 bis 17 Uhr (im Sommer bis 22 Uhr) besuchen. Zum Ritterfest ist der Besuch kostenlos. Manchmal steigt der Preis jedoch an – wie zum Beispiel wenn dort eine Tierschau stattfindet. Das Geld wird für den Erhalt der Burg durch die Bürger eingesetzt. Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt.
Mehr Infos zum Castell findest du hier.
Warst du schon einmal dort?
Wie hat es dir gefallen?
Würdest du noch einmal mit dem Kinderwagen dort hinauf?
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Kann ich nur jedem empfehlen der dort in der Nähe ist…
absolut sehenswert,und auch nicht so überlaufen…
unser Sohn war auch sehr intressiert und überzeugt
gruß Andreas